Neubau «Autismus Wyden» Brühlgut Stiftung // Aussenansicht Eingang (Foto: Michael Haug)
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Die Brühlgut Stiftung schafft mit dem Neubau «Autismus Wyden» Wohn- und Beschäftigungsplätze für Menschen im Autismus-Spektrum – ein rares Angebot in der Schweiz. RLC erhielt den Auftrag für die Planung und Realisierung des Neubaus, welcher die besonderen Bedürfnisse der künftigen Bewohner*innen erfüllt. Vergangenen Freitag lud die Stiftung zur feierlichen Eröffnung.
Die in Winterthur bestens bekannte Brühlgut Stiftung bietet rund 130 Wohn- und mehr als 300 Arbeits- und Betreuungsplätze für Menschen mit einer Beeinträchtigung an. Der Neubau wurde auf dem Areal Wyden realisiert. Dieses beheimatet seit über 20 Jahren mehrere Wohngruppen sowie die Grosswäscherei und Küche der Brühlgut Stiftung. Das Angebot vor Ort wird mit dem öffentlichen «Café-Restaurants Wyden» ergänzt. Durch den Neubau, mit einer einfachen und kubischen Volumetrie, erfolgt die Komplettierung des Areals und bildet einen Übergang vom Siedlungsgebiet zur Landwirtschaftszone.
Für Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS), kombiniert mit herausforderndem Verhalten, müssen bei Wohn- und Tagesstruktur-Plätzen zur Sicherheit und Selbständigkeit der Bewohnenden besondere Bedürfnisse erfüllt sein. Im Innern wurden aufgrund sicherheitstechnischen Einbauten auch bewusst reizarme und robuste Materialien eingesetzt. Durch eine dezente Farbgebung und den Einsatz von Holz wirkt der Ausbau beruhigend und wohnlich. Auf jedem der drei Geschosse befindet sich eine 4er-Wohngruppe. Alle Bewohnerzimmer, mit eigenem Bad, haben Ausblick zur Landwirtschaftszone hin. Dazu gehören auch Gemeinschaftsräume für Kochen, Essen und Wohnen sowie Ateliers, ein Fitness- und Therapiebereich und Büros für das Betreuungspersonal.
Die Erstellung erfolgte in Massiv-Bauweise mit hinterlüfteter Fassade aus lasiertem Holz, welches dem Gebäude Eigenständigkeit verleiht. Das Gebäude wurde im Minergie-P Standard gebaut und ist ausgestattet mit einer kontrollierten Wohnungslüftung, einer Luft-Wasser-Wärmepumpe sowie einer PV-Anlage auf dem Dach.
Der Garten ist nutzerspezifisch naturnah gestaltet. Mittels Hecken und Sträuchern aus einheimischen Pflanzen werden unterschiedlichste nischenartige Zonen geschaffen mit verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten. Eine begrünte Pergola mit Sitzplatz ergänzt den Aussenbereich.
Die Kosten für den Neubau belaufen sich, wie geplant, auf insgesamt auf CHF 8.8 Mio. Ziel der Stiftung ist es, davon rund eine Million über Spenden zu finanzieren.